Nike übertrifft Gewinnschätzungen, enttäuscht aber bei den Prognosen! Zölle und gesunkenes Verbrauchervertrauen belasten!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Der Sportschuh- und Bekleidungshersteller Nike (NKE) hat am Donnerstag, den 20. März 2025, im nachbörslichen Handel seine Geschäftszahlen für das 3. Quartal 2025 veröffentlicht. Obwohl der Ergebnisbericht besser als von Analysten erwartet ausfiel, gab die Aktie im vorbörslichen Handel deutlich über 5 % auf unter 68 USD nach. Das Unternehmen rund um den neuen CEO Elliot Hill rechnet im 4. Quartal mit einem zweistelligen Umsatzeinbruch aufgrund der neuen Zölle durch Donald Trump und dem verlorenen Verbrauchervertrauen der letzten Zeit.
Umsatzeinbruch um 9,3 % in allen Regionen auf der Welt
Der erzielte Umsatz ging im 3. Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 % von 12,4 auf 11,3 Mrd. USD zurück gegenüber geschätzten 11,01 Mrd. USD. Vor allem der Schuhbereich musste deutliche Abstriche vermelden und brach mit 12 % von 8,2 auf 7,2 Mrd. USD ein. Das Bekleidungsgeschäft sank um 3 % auf 3,2 Mrd. USD, während das Segment mit Ausrüstungsprodukten nur um 2 % auf 477 Mio. USD fiel. Ausnahmslos alle Regionen auf der Welt verzeichneten einen Rückgang bei den Verkaufszahlen. Am stärksten waren die Verluste mit 17 % in China, 11 % in Asien-Pazifik und Lateinamerika und 10 % in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Lediglich das Bekleidungs- und Ausrüstungsgeschäft in Nordamerika konnte leicht zulegen, konnte aber die restlichen Bereiche bei weitem nicht abfangen. Nikes Direktvertrieb ging um 12 % auf 4,7 Mrd. USD stärker zurück als sein Großhandelsumsatz, der um 7 % auf 6,2 Mrd. USD gefallen ist. Vor allem die Marke Converse verzeichnete deutliche Einbußen um 18 % auf 405 Mio. USD. Nike fällt es immer schwerer sich gegen die modernere Konkurrenz durchzusetzen, die den Geschmack und den Zeitgeist seiner Kunden besser zu treffen scheint.
Gewinn bricht um 32 % ein - Analysten haben schlimmeres erwartet
Die Bruttomarge des in Beaverton, Oregon, ansässigen Unternehmens verlor im Jahresvergleich weitere 330 Basispunkte und lag am Ende bei 41,5 %. Damit verfehlte man die Schätzungen von 41,9 % leicht. Der Margenrückgang war vor allem aufgrund von höheren Rabatten, höheren Rückstellungen für veraltete Lagerbestände, höhere Produktkosten und Änderungen im Vertriebskanalmix zu erklären. Obwohl die Vertriebs- und Verwaltungskosten um 8 % auf 3,9 Mrd. USD gesenkt werden konnten, schrumpfte der Nettogewinn des Bekleidungsunternehmens um 32 % auf 794 Mio. USD. Im Jahr zuvor lag der Gewinn noch bei 1,17 Mrd. USD. Der Gewinn pro Aktie sank von 0,77 USD im Vorjahr auf 0,54 USD und konnte die sehr pessimistischen Schätzungen der Analysten von 0,28 USD schlagen. Nike reduzierte seine Lagerbestände um 2 % auf 7,5 Mrd. USD und besitzt noch liquide Mittel und kurzfristige Anlagen in Höhe von 10,4 Mrd. USD. Sein gesamter operativer Cashflow wurde durch Aktienrückkäufe für 499 Mio. USD, Dividendenzahlungen in Höhe von 594 Mio. USD und weiteren Investitionen mehr als aufgebraucht.
"Die Fortschritte bei der Umsetzung unserer strategischen Prioritäten im Rahmen von ‚Win Now‘, zu denen wir uns vor 90 Tagen verpflichtet haben, bestärken mich in meiner Zuversicht, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ermutigend ist, dass NIKE in diesem Quartal mit seinem Engagement im Sport durch Athleten-Storytelling, Performance-Produkte und große Sportmomente einen wichtigen Beitrag geleistet hat.", sagte Elliott Hill, CEO von NIKE.
Prognosen enttäuschen die Anleger sehr und verunsichern den Markt
Obwohl die Aktie im nachbörslichen Handel zu Beginn leicht gewinnen konnte, brach der Kurs deutlich ein, nachdem in der Telefonkonferenz bekannt wurde, dass man mit einem zweistelligen Umsatzeinbruch im 4. Quartal 2025 rechnet. Das Unternehmen warnt vor einem schwierigen Quartal. Volatile Wechselkurse, der gestiegene Druck durch Zölle, die globale makroökonomische Schwäche und seine umfangreichen Restrukturierungsbemühungen werden einen Höhepunkt an Gegenwind erzeugen und für schwierige Zeiten für die Umsätze und Bruttogewinne von Nike sorgen. Der Umsatzeinbruch soll im unteren Zehnerbereich liegen und auch die Bruttogewinnspanne dürfte im Vergleich zum Vorquartal und auf Jahressicht zurückgehen. Damit fallen die Prognosen deutlich schwächer aus als der Rückgang von 11,4 %, der von Analysten bisher erwartet wurde. Die Aussagen untermauern die Annahme, dass sich der Sportartikelhersteller aktuell in einer schwierigen Phase befindet und das Jahr 2025 und wohl auch 2026 als Übergangsjahre anzusehen sind. Derzeit fällt es Nike schwer ein nachhaltiges Wachstum zu generieren. Umsatzrückgänge und gestiegene Kosten bestimmen den Alltag.
"Unser Ausblick für die 2. Hälfte des Geschäftsjahres 2025, getragen von unseren ‚Win Now‘-Maßnahmen, entspricht weiterhin unseren Aussagen aus dem letzten Quartal. Das Geschäftsumfeld ist dynamisch, aber für NIKE ist es am wichtigsten, Sportler mit neuen Produktinnovationen zu unterstützen und die Markendynamik durch Sport neu zu beleben.", sagte CFO Matthew Friend.