SUSS MicroTec, ein führender Anbieter von Anlagen für die Halbleiterindustrie, hat in einer Ad-hoc-Mitteilung vom 16. Januar 2025 beeindruckende vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 präsentiert. Dank eines starken 4. Quartals mit einem Umsatz von rund 150 Mio. Euro erzielte das Unternehmen einen Gesamtjahresumsatz von etwa 445 Mio. Euro. Damit übertraf SUSS seine ursprüngliche Prognose von 380 bis 410 Mio. Euro deutlich – ein klares Zeichen für die starke Nachfrage nach seinen Produkten. 

Auch die Profitabilität konnte überzeugen. Mit einer Bruttomarge von 40 % erreichte SUSS das obere Ende seiner Zielspanne, während die EBIT-Marge mit 17,5 % sogar über den erwarteten 14 bis 16 % lag. Der Auftragseingang entwickelte sich ebenfalls positiv: Im Gesamtjahr 2024 wurden Aufträge im Wert von 423 Mio. Euro verbucht, wobei das 4. Quartal allein 147 Mio. Euro beisteuerte. 

Analysten bleiben vorsichtig 

Im Vorfeld der Zahlen mehrten sich von Analystenseite viele skeptische Stimmen. Analysten von Jefferies stufen SUSS seit Anfang Januar von "Buy" auf "Hold" herab und senkten das Kursziel von 75 auf 48 Euro. Grund dafür ist die erwartete Abkühlung in der Halbleiterindustrie, insbesondere bei der Cowos-Chipherstellung von TSMC – einer Technologie, bei der verschiedene Chips in einem Gehäuse kombiniert werden. Jefferies sieht für europäische Halbleiterausrüster 2025 nur begrenztes Aufwärtspotenzial und geht davon aus, dass die Aktienkurse ihren Höhepunkt bereits im 1. Halbjahr erreichen könnten.  

Ein Blick auf das Book-to-Bill-Ratio zeigt, dass SUSS mit einem Wert von etwa 0,95 im Geschäftsjahr 2024 knapp unter der Marke von 1 liegt. Dieses Verhältnis, das das Verhältnis zwischen Auftragseingang und Umsatz widerspiegelt, deutet darauf hin, dass der Umsatz derzeit schneller wächst als der Auftragseingang. Während dies kurzfristig auf eine starke Nachfrage und hohe Auslastung hinweist, könnte es langfristig bedeuten, dass SUSS den Auftragseingang weiter steigern muss, um das aktuelle Wachstum aufrechtzuerhalten.  

UBS schließt sich der vorsichtigen Einschätzung an und sieht vor allem im Bereich Advanced Backend Solutions – einem der Hauptwachstumstreiber von SUSS im Jahr 2024 – eine Normalisierung der Nachfrage für 2025. Dennoch sehen optimistische Stimmen, wie Hauck Aufhäuser Investment Banking, in den langfristigen Nachfragetreibern weiterhin Potenzial. Sie verweisen auf Megatrends in der Halbleiterindustrie, wie den Ausbau von Hochleistungschiptechnologien, die das Geschäft von SUSS stützen könnten, trotz jüngster Kursrückgänge aufgrund von Sorgen über geringere Investitionen in China und von Samsung.