Investoren und Verbraucher haben diese Woche aufmerksam die jährliche CES-Messe verfolgt, da Technologieunternehmen aus aller Welt nach Las Vegas reisen, um ihre neuesten Produkt- und Software-Updates vorzustellen.

Ein Highlight der Woche war die Präsentation von KI-PCs und Chips der neuen Generation

Nvidia stellte bspw. Project Digits vor, einen 3.000 USD teuren persönlichen KI-Supercomputer. Dell Technologies gab wiederum bekannt, dass es sein gesamtes PC-Portfolio neugestaltet hat, welches für den Verbraucher noch einfacher zu bedienen sein soll, während man weiterhin neue KI-Hardware entwickelt. Unterdessen präsentierten Qualcomm und Advanced Micro Devices (i) jeweils neue KI-PC-Prozessoren.

Wird es den großen PC-Aktualisierungszyklus geben?

Doch während all diese neuen Ankündigungen gemacht werden, bleibt immer noch die Frage, wie der PC-Markt im kommenden Jahr aussehen wird. Auf der einen Seite herrscht Aufregung über die neuen Fähigkeiten dieser Geräte. Andererseits ist noch nicht die gesamte KI-Technologie verfügbar, und das wirtschaftliche Umfeld sieht nicht so aus, als ob es einen großen PC-Aktualisierungszyklus in diesem Jahr unterstützen würde.

Die Nachfrage nach PCs stieg während der Covid-19-Pandemie sprunghaft an, als die Menschen von zu Hause aus arbeiteten und Unterricht nahmen. Der Anstieg der Käufe während dieser Zeit sowie ein Anstieg der Inflation und der Zinssätze seitdem haben zu einem Rückgang der Nachfrage nach diesen Geräten geführt. Unternehmen haben auch ihre Budgets gekürzt, was sich auf den Kauf von PCs auswirkt.

Marktbeobachter schätzen, dass die PC-Nachfrage weiterhin herausfordernd bleiben wird

Ryan Reith, Programm-Vizepräsident für IDCs Mobile Device Tracker Suite, sagte gegenüber Barron’s, dass 2025 zwar ein besseres Jahr für PCs sein sollte, die Nachfrage aber weiterhin herausfordernd bleiben wird. "Das heutige Makroumfeld und wahrscheinlich auch in absehbarer Zukunft dieses Jahres wird von Unternehmen und der Art und Weise, wie sie ihr Geld ausgeben, herausgefordert und mit einem gewissen Maß an Sorgfalt betrachtet werden", sagte Reith. Sowohl die Zinssätze als auch die Inflation werden voraussichtlich noch länger hoch bleiben, und selbst wenn neue KI-PCs und -Chips auf den Markt kommen, lässt sich kaum abschätzen, ob diese tatsächlich nachgefragt werden.

Verbraucher sind noch etwas zurückhaltend und warten auf konkrete Anwendungsfälle

Reith sagte auch, dass Unternehmen und Verbraucher auf die "Anwendungsfälle" dieser Computer warten, d. h. sie wollen Beweise dafür, wie gut die KI funktioniert und ob sich die Investition jetzt lohnt. "Diese Gen-KI-Dinge, die im Wesentlichen viel mehr Arbeitslast bewältigen und mir helfen könnte, meine Arbeitseffizienz um das Zehnfache zu steigern – diese wurden noch nicht bewiesen", sagte er. "Deshalb ist es ziemlich schwer, mich davon zu überzeugen, dafür einen teureren PC zu kaufen, in der Hoffnung, dass diese Dinge in den nächsten zwei, drei Monaten oder so kommen."

Laut Microsoft wird ein Großteil der Unternehmen ihr PC-Portfolio bis Ende 2025 erneuern

Im Vergleich zu 2024 wird für 2025 immer noch ein PC-Wachstum erwartet, insbesondere für Unternehmen. Laut Microsoft (i) wird bspw. Windows 10 das Ende seines Lebenszyklus erreichen, nachdem man das Jahr 2025 zum "Jahr der Windows 11-PC-Aktualisierung" erklärt hat. Im Oktober 2025 erhalten Windows 10-PCs keine Sicherheits- oder Funktionsupdates mehr. Allein solche Sicherheitsimplikationen würden Unternehmen dazu veranlassen, ihre Geräte zu aktualisieren.

"Laut IDC planen fast 80 % der Unternehmen, ihr PC-Portfolio bis Ende 2025 zu erneuern, und 70 % der Verbraucher werden ihre PCs in den nächsten zwei Jahren erneuern, was die steigende Nachfrage nach sicherer, fortschrittlicher KI-fähiger Hardware unterstreicht, die Windows 11-PCs bieten", sagte Microsoft am Montag in einem Blog.