Das Screening nach europäischen Dividenden-Aristrokraten führt zu diesem Luxus-Giganten!
hohes Wachstum und hohe Dividende ist der Traum eines jeden Dividenden-Investor. Bestenfalls kommt zu einer hohen Dividende auch ein außerordentliches Kurssteigerungspotenzial hinzu. Mit dem TraderFox Tool aktien RANKINGS können Dividenden-Jäger auf attraktive Dividenden-Investments aufmerksam werden. In der letzten Analyse hat mich das Tool auf den amerikanischen Dividenden-Aristrokraten Raytheon Technologies aufmerksam gemacht. Dieses mal stelle ich einen eher unkonventionellen Dividenden-Aristrokraten vor, der mir beim Screening nach Dividenden-Werten in Europa aufgefallen ist. Um nach Dividenden-Aristrokraten in Europa zu suchen, eignet sich das TraderFox Tool aktien RANKINGS in Zusammenhang mit dem bereits erstellten Template "Dividenden-Aristrokraten Europa".
Mich hat das TraderFox Tool auf LVMH, den derzeitigen Platz 13 aller europäischen Dividenden-Aristrokraten, aufmerksam gemacht.
Diese Ansicht wurde mit dem TraderFox Tool aktien RANKINGS erstellt.
Die Dividenden-Rendite von LVMH ist mit 1,62 % zwar im eurpäischen Marktvergleich unterdurchschnittlich, allerdings kann kaum ein Dividenden-Aristokrat mit der gleichen Kurssteigerung in den letzten zehn Jahren punkten. Seit der Weltfinanzkrise 2008/2009 hat die LVMH-Aktie (WKN: 853292) über 1000 % gemacht. Mit LVMH können Dividenden-Investoren das Luxus-Segment abdecken. Das Unternehmen wuchs in den letzten fünf Jahren mit 11,89 %. Für ein solches Umsatzwachstum ist eine Dividendenrendite von 1,62 % beachtlich. Der TraderFox Dividenden-Check gibt dem Unternehmen 10/15 Punkten.
Quelle: Gratis TraderFox Dividenden-Check
Quartalszahlen und Überblick
Die Abkürzung LVMH steht für die Marken Louis Vuitton und Moet Hennessy. Der global agierende Luxusgüter-Konzern besitzt über 60 Marken und ist in den folgenden vier Segmenten tätig: Wein & Spirituosen, Mode & Lederwaren, Parfüm & Kosmetik und Uhren & Schmuck.
Im ersten Quartal 2020 wurde LVMH vom Corona-Virus und den Lockdown-Maßnahmen stark getroffen. Der Umsatz sank um 15 %. Dem Management zufolge wird es zu noch deutlicheren Einbußen im zweiten Quartal kommen. Vor allem in Asien, dem größten Absatzmarkt von LVMH, wurden die Folgen des Corona-Virus sichtbar. Der Umsatz brach in Asien um 32 % ein. In Europa brach der Umsatz um 10 % ein, in den USA um 8 %.
Quelle: LVMH Investor Relations
Dies klingt erstmal äußerst pessimistisch. Allerdings darf man nicht vergessen, dass LVMH eine exzellente Finanzposition besitzt. Die Eigenkapitalquote ist mit 37,9 % stabil. Das Unternehmen sitzt auf einem Cash-Berg in Höhe von 6,4 Mrd. USD. Außerdem unternimmt das Management zahlreiche Maßnahmen zur Kostensenkung. Unter anderem wird auch die Dividende gesenkt werden. Dies ist allerdings langfristig als positiv zu betrachten. Wenn im Jahr 2021 die Nachfrage wieder anzieht, sollte auch die Dividende erhöht werden können. Außerdem werden bis dahin die Kostensenkungsprogramme greifen, was zu Margenverbesserungen führen wird. Der CFO Jean Jacques Guiony sagte, dass die Umsätze in China bereits wieder anziehen und der Online-Umsatz weltweit gestiegen ist. Trotzdem wird das Management weiter Kosten senken, da die Zukunft ungewiss ist. Der TraderFox Qualitätsscore spiegelt die Finanzlage und die Entwicklung des Konzerns in den letzten zehn Jahren wieder.
Quelle: Gratis TraderFox Qualitätsscore
Tiffany & Co. Deal könnte zu negativ eingepreist sein
Derzeit will LVMH den amerikanischen Juwelier Tiffany & Co. übernehmen. Der Kaufpreis für die Aktien ist auf 135 USD festgelegt. Der heutige Kurs beträgt allerdings 123 USD. Dementsprechend wird LVMH Tiffany & Co. mit einem Abschlag kaufen müssen. Aller Wahrscheinlichkeit nach kann der Kaufpreis nicht nachverhandelt werden. Tiffany & Co. wurde ebenfalls stark vom Corona-Virus getroffen. Allerdings ist auch mit dem Corona-Virus und den derzeitigen Umsatzeinbußen die Langfrist-Strategie von LVMH intakt. Mit dem Kauf von Tiffany & Co. würde man zum führenden Unternehmen im Bereich Luxus-Schmuck werden. Diese Marktposition ist trotz des Abschlags erstrebenswert. Aufgrund der starken Finanzposition kann LVMH die Einbußen durch die Lockdown-Maßnahmen verkraften. Andere Konkurrenten werden mit der derzeitigen Situation nicht so leicht fertig werden. In der Zeit nach Corona wird LVMH als Gewinner mit einer noch stärkeren Marktposition dastehen.
Möglicher Katalysator: Aufgestaute Reiselaune
Durch die Luftfahrt-Restriktionen wurde der Tourismus weltweit stark eingeschränkt. Dies trifft auch LVMH, da der Anteil von Käufen von Touristen am Umsatz circa 30 % beträgt. Diese Einbußen werden massiv im ersten und zweiten Quartal 2020 sichtbar sein. Ein möglicher Katalysator für das Jahr 2021 und 2022 könnte dementsprechend eine aufgestaute Laune zu reisen sein. Wenn die Luftfahrt-Restriktionen aufgelöst werden, wird der Tourismus höchstwahrscheinlich stark zunehmen. Außerdem haben die Menschen in der Quarantäne tendenziell weniger konsumiert und mehr gespart. Dadurch könnte den privaten Haushalten sogar mehr Geld für das Reisen zur Verfügung stehen. Für LVMH würde ein rapide zunehmender Tourismus ein starkes Umsatzwachstum bedeuten, da Touristen ihr Geld tendenziell für Luxus-Güter ausgeben.
Fazit
Auch wenn es sich bei LVMH um kein "Standard-Dividenden-Investment" handelt, gehört der Dividenden-Aristrokrat definitiv auf die Watchlist von Dividenden-Jägern. LVMH leidet, wie die gesamte Luxus-Branche, unter dem Corona-Virus und den Lockdown-Maßnahmen. Allerdings befindet sich LVMH in einer sehr starken Wettbewerbsposition und die Analysten sind sich einig, dass LVMH gestärkt aus der Krise herausgehen wird. Für Dividenden-Investoren mit einer langfristigen Perspektive sind dies gute Neuigkeiten. Wenn der Corona-Virus besiegt wurde und LVMH Kostensenkungsprogramme durchgeführt hat, sollten Investoren von einer hohen Dividende profitieren können.