Ich suchte eine Dividenden-Aristokratin und fand diese Aktie mit hoher Dividende + Wachstum!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Liebe Leser,
die Dividenden-Investoren unter euch haben in den letzten Wochen viele Unternehmen zu Schnäppchen-Preisen erwerben können. Vielen ist wahrscheinlich auch bewusst geworden, wie wichtig ein diversifiziertes Portfolio als Dividenden-Investor ist. Ebenso sollte vielen klar geworden sein, dass Unternehmen mit einem nichtzyklischen und robusten Geschäftsmodell in Phasen hoher Unsicherheit tendenziell die bessere Wahl sind. Viele Unternehmen mit einst attraktiven Dividendenrenditen und scheinbar soliden Geschäftsmodellen haben die Dividende dieses Jahr gestrichen und mussten massiv Schulden aufbauen.
In diesem Screening ist das Ziel, solide Dividendenzahler zu finden, die ihre Dividende kontinuierlich erhöhen konnten und ein nichtzyklisches Geschäftsmodell aufweisen.
Um auf die attraktivsten Dividenden-Aristrokraten aufmerksam zu werden, eignet sich das vorgefertigte Screening von TraderFox: "Dividenden-Aristrokraten USA". Dieses ist als Trading-Paper täglich um 8:00 Uhr morgens erhältlich.
Quelle: TraderFox-Paper
Eine weitere Möglichkeit ist, das Screening bei aktien RANKINGS selber durchzuführen. Das TraderFox Tool aktien RANKINGS basiert auf einer Morningstar-Datenbank mit über 15.000 europäischen und amerikanischen Aktien. Mit dem Template "Dividenden-Aritrokraten USA" lassen sich attraktive Dividenden-Investments ausfindig machen. Der Vorteil zum Trading-Paper ist, dass man die Parameter wie man möchte ändern kann. Zum Beispiel wäre damit ein Screening aller Dividenden-Aristrokraten mit einem geometrischen Umsatzwachstum von mindestens 8 % in den letzten drei Jahren möglich.
Auf Platz 9 im heutigen Trading-Paper ist das Unternehmen Raytheon Technologies.
Raytheon Technologies Corp. - Luftfahrt weniger zyklisch
Raytheon Technologies Corp. (WKN: A2PZ0R) ist ein Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungsunternehmen. Nach Lockheed Martin und Boeing ist Raytheon Technologies das drittgrößte gelistete Verteidigungsunternehmen der Welt. Zum Klientel des Unternehmens gehören gewerbliche, militärische sowie staatliche Kunden. Raytheon Technologies unterteilt sich in vier Segmente: Collins Aerospace, Pratt & Whitney, Raytheon Intelligence & Space und Raytheon Missiles & Defense. Insgesamt ist das Unternehmen sehr breit aufgestellt und bedient viele unterschiedliche Geschäftsfelder. In der Tabelle ist ein Überblick, was in welchem Segment gemacht wird:
Raytheon Technologies hat erst vor kurzem, am 3. April 2020, den erfolgreichen Zusammenschluss von Raytheon Company und United Technologies Corporation verkündet. Von diesem Zusammenschluss werden sich Synergie-Effekte erhofft, die zu einer beschleunigten Forschung und Entwicklung führen sollen. Das Unternehmen möchte in den kommenden Jahren innovative Technologien im Bereich Hyperschall, gelenkte Energie, Avionik und Cyber-Sicherheit kommerzialisieren. Obwohl das Unternehmen im Bereich Luftfahrt tätig und damit tendenziell als zyklsich einzustufen ist, sorgt die Verteidigungssparte für Stabilität.
Stabiles Geschäftsmodell trotz der Corona-Pandemie
Am 7. Mai hat Raytheon den Quartalsbericht veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Umsätze um 1 % gesunken. Unter dem Strich musste das Unternehmen jedoch einen Verlust in Höhe von 83 Mio. USD ausweisen. Insgesamt kann das Unternehmen jedoch mit einer soliden Bilanz punkten. Die Eigenkapitalquote liegt bei 30 % und wurde über die vergangenen Jahre hinweg stabil gehalten. Das Unternehmen sitzt auf einem Cash-Berg in Höhe von 8,5 Mrd. USD. Zusätzlich verfügt das Unternehmen über einen RCF in Höhe von 7 Mrd. USD. Insgesamt steht dem Unternehmen genügend Liquidität zur Verfügung, um Umsatzrückgänge und kleine Verluste durch den Corona-Virus zu überstehen. Die Nettoverschuldung liegt bei 25 Mrd. USD. Der TraderFox Dividenden-Check gibt dem Unternehmen 13/15 Punkten.
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Ein weiteres positives Merkmal ist das Produkt-Portfolio von Raytheon. Insgesamt 55 % der Umsätze wurden im Defense-Segment erwirtschaftet. Dies ist traditionell nichtzyklisch und sollte auch die Gefahr einer zweiten Welle problemlos überstehen. 52 % des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen in den USA. Raytheon berichtet im Q1-2020 von zwei Kostenreduzierungsprogrammen. Insgesamt sollen über 1,6 Mrd. USD an Kosten gespart werden durch das Nutzen von Synergie-Effekten. Beide Programme laufen wie geplant. Das Unternehmen verzeichnet derzeit einen Rekord-Auftragsbestand in Höhe von 51,3 Mrd. USD, 25 % mehr als im Vorjahresquartal.
Quelle: Raytheon Technologies Investor Relations
Raytheon Technologies zahlte im ersten Quartal 2020 eine Dividende von 47,5 US-Cent pro Aktie. Das entspricht 1,90 USD Dividende pro Aktie im Jahr. Im Jahr 2019 lag die Dividende noch bei 2,94 USD pro Aktie. Aufgrund des Corona-Virus musste das Unternehmen die Dividende kürzen. Im ersten Quartal 2020 hat Raytheon Technologies keinen Jahresausblick gegeben. Dieser soll erst zur Jahreshälfte veröffentlicht werden. Derzeit seien die Wirkungen des Corona-Virus auf das Geschäft noch nicht abschließend abschätzbar.
Folgende Katalysatoren könnten den Aktienkurs und die Dividende in den nächsten Jahren jedoch beflügeln:
Zunehmende Militärausgaben und Reduzierung der Arbeitslosigkeit
Seit 2017 sind die Militärausgaben in den USA von 662,6 Mrd. USD auf 718,7 Mrd. USD angestiegen. Von diesem Trend profitiert auch Raytheon Technologies. Schaut man in der Historie zurück, tendieren die Militärausgaben der USA dazu in Rezessionen anzusteigen, da man sich erhofft die Beschäftigung anzukurbeln. Die Luft- und Raumfahrt- sowie Verteidigungsindustrie ist in den USA direkt für 1,8 % des BIP verantwortlich. Daher sind weitere staatliche Subventionen für die Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung wahrscheinlich.
Donal Trump ist gewillt die Verschuldung der USA deutlich zu erhöhen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Zehn Arbeitsplätze in der Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung schaffen zusätzlich 19 neue Arbeitsplätze in der Supply Chain. Trump wird dies ebenfalls wissen und Subventionen der Luft-und Raumfahrt sowie Verteidigung als effektives Mittel zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit begreifen. Raytheon Technologies wird langfristig von diesen Subventionen profitieren.
Der weltweite Flugverkehr wird langfristig wachsen!
Im TraderFox Tenbagger-Depot haben wir uns bereits bei Airbus und Boeing positioniert. Mit Boeing sind wir knapp 40 % im Plus. Durch den Corona-Virus ist es in den letzten Wochen zu einem irrationalen und überschwänglichem Pessimismus gegenüber der Flugbranche gekommen. Es wurde in den Medien von dem "Leben nach Corona" und einem "veränderten Konsumverhalten" gesprochen. Man ging davon aus, dass Geschäftsreisen abnehmen werden und Meetings in Zukunft über Zoom oder andere Kommunikationsdienste stattfinden werden.
Scheinbar hat sich niemand die Zahlen angeschaut. Denn diese zeigen eindeutig, dass der weltweite Flugverkehr in den letzten Jahren angestiegen ist und es keine Anzeichen gibt, dass dieser Trend aufhören wird. Im Jahr 2014 lag die Anzahl der Flüge in der weltweiten Luftfahrt noch bei 36,9 Mio. Im Jahr 2019 kletterte diese Zahl auf 46,8 Mio. Vor allem in Asien werden die Flugreisen stark zunehmen, da die Bevölkerung nach und nach wohlhabender wird und reisen möchte. Im Jahr 2016 lag das Passagieraufkommen in Asien bei circa 1,4 Mrd. Schätzungen zufolge wird dieses im Jahr 2030 bei 2,6 Mrd. und im Jahr 2040 bei 3,7 Mrd. liegen. Allein in China sollen in den nächsten 15 Jahren 216 Flughäfen gebaut werden. Damit würde sich die Anzahl an Flughäfen in China verdoppeln. Annahmen wie: "Der Flugverkehr wird in den kommenden Monaten und Jahren abnehmen" widersprechen sämtlichen Daten und sind realitätsfern.
Natürlich gibt es zurzeit viele Verlierer in der Luftfahrt. Langfristig wird der Bedarf an Flugzeugen jedoch eher steigen als abnehmen. Raytheon ist in diesem Bereich stark positioniert. Das Unternehmen wird als Gewinner im Bereich Luftfahrt aus der Krise hervorgehen. Das Produkt-Portfolio des Unternehmens ist sehr diversifiziert und durch das Exposure im Bereich Verteidigung können herbe Verluste durch Luftfahrt-Restriktionen verhindert werden. Wenn der Flugverkehr wieder zunimmt und der Virus besiegt ist, sollte Raytheon an dieser Entwicklung partizipieren.
Synergie-Effekte und Innovationen durch den Zusammenschluss
Durch den erst vor zwei Monaten stattgefunden Zusammenschluss von Raytheon Company und United Technologies Corporation können sich enorme Synergie-Effekte ergeben. Diese können einerseits auf der Kosten-Seite entstehen, aber auch auf Seite des Know-How. Durch die Nutzung von Economies of Scale können weitere Kostenreduzierungen durchgeführt werden. Zusätzlich kann die Entwicklung von innovativen Technologien weiter vorangetrieben werden. Beide Unternehmen verfügen über ein extrem großen Wissensschatz und sind Spezialisten auf ihrem Gebiet. Mit den nötigen finanziellen Mitteln und Anreizen können nicht nur Kosten reduziert, sondern auch neue Produkte entwickelt werden. Diese Denke ist natürlich sehr langfristig. Raytheon Technologies spricht jedoch schon über geplante Produkt-Innovationen.
Risiken
Rendite kommt von Risiko. Wie bei jedem Investment am Aktienmarkt gibt es auch hier Risiken, die es zu beachten gilt. Das derzeitige makroökonomische Umfeld ist nicht vorteilhaft für Raytheon Technologies. Zwar profitiert das Unternehmen von steigenden Militärausgaben, jedoch könnte der Corona-Virus weiterhin die Nachfrage nach Raytheons Produkten schmälern. Airlines und Zuliferer könnten pleite gehen und Flugzeugflotten könnten durch politische Restriktionen erstmal am Boden bleiben. In den kommenden Monaten wird die Unsicherheit hoch bleiben. Das zweite Quartal 2020 wird den Abschwung der Industrie am stärksten widerspiegeln.
Es etabliert sich ein langfristiger Aufwärttrend!
Charttechnisch gibt es bei Raytheon Technologies keine klaren Signale. Eine charttechnische Analyse zur Bestimmung des besten Einstiegs-Zeitpunktes würde auch von einer typischen Dividendenstrategie abweichen. Investoren von Raytheon Technologies sollten sich langfristig am Unternehmen beteiligen, um von den großen makroökonomischen Bewegungen, steigendem Flugverkehr und steigenden Militärausgaben, zu profitieren. Kurzfristig sollte man sich auf eine hohe Volatilität und eine Seitwärtsphase aufgrund hoher Unsicherheit einstellen.
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