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Kann dieser britische Dividendenaristokrat ein ähnliches Comeback wie der Konkurrent Procter & Gamble erleben?

Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell

Hallo Investoren, Hallo Trader

Wie immer könnt ihr euch gleich zu Beginn entscheiden, ob ihr den neuen Artikel lieber lesen wollt, oder ob ihr ihn euch lieber auf You-Tube anseht.

Uns bei TraderFox ist es wichtig, zwischen kurzfristigen Trades und langfristigen Investments zu unterscheiden. Denn je nach Anlagehorizont ergeben sich folglich ganz unterschiedliche Entscheidungskriterien für die Aktienauswahl, die Gewinnrealisierung und Verlustbegrenzung. Wenn wir ein langfristiges Investment tätigen, folgen wir den Worten großer Investoren. An dieser Stelle möchte ich ein Zitat von Warren Buffett mit anführen, da es wichtige Grundlagen des erfolgreichen Investierens beinhaltet:

"Wenn Du nicht bereit bist, eine Aktie für zehn Jahre zu halten, solltest Du auch nicht darüber nachdenken, sie für zehn Minuten zu besitzen. Wenn Du Dir ein Portfolio zusammenstellst, das Aktien von Unternehmen enthält, deren Einnahmen über die Jahre steigen, dann wird auch der Marktwert Deines Portfolios steigen."

Neben konstanten Einnahmen sind weitere Aspekte ein Wettbewerbsvorteil und Dividenden. Beteiligt ein Konzern die Aktionäre an den erwirtschafteten Gewinnen? Schwanken die Gewinne und in der Folge auch die Dividenden stark oder zahlt das Unternehmen kontinuierlich eine gleichbleibende oder steigende Dividende? Um diese Fragen zu klären, müssen die Gesellschaften genau verglichen werden. Möglich ist das mit unseren Aktien Reports, wobei ich mir heute den Report Dividenden-Aristokraten Europa angesehen habe.

Dabei ist darauf hinausweisen, dass es für Dividendenaristokraten zwei Definitionen gibt: eine amerikanische und eine europäische. Die amerikanische Definition besagt, dass sich ein Unternehmen als Dividendenaristokrat bezeichnen darf, wenn es in den vergangenen 25 Jahren Jahren die Dividende kontinuierlich jedes Jahr angehoben hat. Bei der europäischen Definition muss das Unternehmen unter anderem in den vergangenen 10 Jahren eine Dividende ausgeschüttet haben, die mindestens sieben Jahre stabil war oder erhöht wurde. Wie immer ist die hier nur meine eigene Meinung. Ich empfehle keine Aktien noch mache ich eine Anlageberatung. 

Und so gehe ich dabei vor! 

Nun aber will ich euch zeigen, wie ich auf Europäische Dividendenaristokraten aufmerksam werde. Dazu gehe ich auf www.traderfox.de und öffne dort unser Tool "Paper." Dabei handelt es sich um einen digitalen Kiosk auf dem wir börsentäglich  beziehungsweise wöchentlich Dokumente zur Verfügung stellen, die alle wichtigen Infos zu einer Trading- und Anlagestrategie beinhalten. 

Das Paper "Dividenden-Aristokraten Europa" findet ihr im Bereich "aktien Reports". Es wird wöchentlich von uns aktualisiert. Ihr könnt das Paper auch bequem per E-mail beziehen. Um darauf zugreifen zu können, benötigt ihr folgende Rechte: TraderFox Morningstar Datenpaket und die TraderFox Börsensoftware. Ihr könnt das Paket für nur 25 € im Monat beziehen. Infos findet ihr unter folgendem Link: https://paper.traderfox.com/

Öffne ich nun das Paper, dann erscheinen sogleich die europäischen Unternehmen, die eine Dividendenkontinuität von mindestens 10 Jahren vorweisen können, eine hohe Dividendenkontinuität aufweisen und eine stabile Dividendenrendite zahlen. Es bleiben 81 Aktien übrig, wobei ich mich auf das Unternehmen auf Platz 1 konzentriere. Dabei handelt es sich um Reckst Benckiser aus Großbritannien. 

Reckitt Benckiser Group PLC [RB/L | ISIN GB00B24CGK77], das seit 2021 unter dem Namen Reckitt auftritt,  ist ein weltweit tätiger Konzern, dessen Kernkompetenz in der Herstellung von Produkten für die Bereiche Gesundheit, Hygiene und Haushalt liegt. Der Pharmabereich wurde im Jahr 2014 ausgegliedert und agiert als eigenständige Gesellschaft unter dem Namen Indivior. Bei den wichtigsten Markenprodukten handelt es sich um Putzmittel wie den Fleckentferner Vanish, das Geschirrspülmittel Finish und den Reiniger Cillit Bang. Mit Niederlassungen in mehr als 60 Ländern verkauft das Unternehmen seine Markenprodukte in rund 200 Länder weltweit. Der Hauptsitz liegt in Berkshire, in Großbritannien. Das Unternehmen hat eine Marktkapitalisierung von 46,6 Mrd. USD.

Segmente und Regionen 

Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis in das Jahr 1814 zurück, wobei die Wurzeln des Unternehmens sowohl in England als auch in Deutschland liegen. Das Unternehmen verfügt mit seiner langen Unternehmensgeschichte, die aus der Fusion zwischen Reckitt & Colman aus Großbritannien und Benckiser aus den Niederlanden 1999 entstand, über viel Erfahrung.

Mit etwa 40.000 Mitarbeitern wurden im letzten Jahr 14,45 Mrd. GBP umgesetzt. Konkret wurden die Umsätze im Jahr 2022 zu 33,8 % in den USA, zu 33,7 % in Europa und zu 32,5 % in den Schwellenländern erwirtschaftet. Dabei ist eine bemerkenswerte Ausgewogenheit zwischen den Regionen festzustellen, wobei die Präsenz in den schnell wachsenden Schwellenländern zunimmt.

Der Bereich Hygiene, worunter Körperpflege- und Textilreinigungsprodukte zählen, machte zuletzt 41 % am Umsatz aus. Etwa genauso viel Umsatz erzielt man mit dem Gesundheitsbereich. Hierzu zählen beispielsweise Zahnpflegeprodukte, Magenmittel sowie Analgetika.

Der Nutrition-Bereich umfasst Produkte wie Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel. Mit 17 % am Gesamtumsatz ist dies der kleinste Bereich. Die Reichweite der Marken ist enorm und umfasst Marken wie Dettol, Durex, Clearasil, Air Wick, Finish, oder Nurofen. Dies sind alles globale Marken, die viele von uns täglich benutzen, so viele von uns, dass das Unternehmen jeden Tag über dreißig Millionen Produkte verkauft.

Wichtige Kennzahlen

Wie in der unteren Abbildung zu sehen, haben sich die Geschäfte in den letzten zehn Jahren nicht wirklich gut entwickelt. So lag das durchschnittliche Umsatzwachstum der letzten zehn Jahre bei 4,2 %, während das Gewinnwachstum in den letzten fünf Jahren rückläufig war.

Das Unternehmen hatte in den letzten Jahren mit einer Reihe von Rückschlägen zu kämpfen, die das Wachstum gebremst haben. So musste Reckitt 1,4 Mrd. USD zahlen, um die amerikanischen Opioidabhängigkeit zu lindern. Daneben wurde in Südkorea ein giftiges Desinfektionsmittel verkauft was zu hohen Entschädigungen geführt hatte. Es wurde nicht genug Zeit und Geld für Markenbekanntheit und Kundenservice aufgewendet. Auch die Verfügbarkeit in den Regalen und die Innovation wurden als mangelhaft angesehen.

All dies führte dazu, dass das Unternehmen eine Verjüngungskur, eine neue Zielsetzung und ein neues Selbstverständnis benötigte. Es hat einige Zeit gedauert, aber das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren neu formiert und ist nun, nach der Ernennung eines neuen CEO, meiner Meinung nach bereit, wieder zu florieren. So wird im September der jetzige Chef der Gesundheitssparte, Kris Licht, den aktuellen Interims-CEO Nicandro Durante ablösen.

Dabei hat das Jahr schon ganz gut begonnen bei Reckitt, wobei man im ersten Quartal mit einem Umsatzwachstum von 7,9 % sogar noch das Umsatzwachstum aus dem Jahr 2022 von 7,6 % übertraf. Dies zeugt von den Anstrengungen, die in den letzten Jahren unternommen wurden, um dem Unternehmen neue Impulse zu geben und es auf einen dauerhaften Erfolg auszurichten. Aktuell wird für die nächsten drei Jahre nur mit einem Umsatzwachstum von durchschnittlich 4,44 % gerechnet. Ich denke das ist zu niedrig angesetzt und dürfte für Überraschungen sorgen.  

Dividendencheck 

Wie aus dem TraderFox Dividendencheck hervorgeht, schneidet die Aktie nur mittelmäßig ab, was ebenfalls die Probleme der letzten Jahre aufzeigt. Das Unternehmen kann zwar mit eine kontinuierlichen Dividende, die seit 35 Jahren bezahlt wird, aufwarten. Allerdings fiel das Wachstum auf Sicht der letzten fünf Jahre mit durchschnittlich 1,56 % mau aus. Doch hier sehe ich Chancen. Denn die Neuaufstellung der Segmente hat sich bereits deutlich positiv in den Zahlen bemerkbar gemacht. So konnte im letzten Jahr beispielsweise neben dem Gewinn und dem Umsatz auch der freie Cashflow stark, um 83 % auf 2,03 Mrd. GBP, gesteigert werden, während die Nettoverschuldung deutlich von 8,4 Mrd. GBP auf aktuell 8 Mrd. GBP reduziert wurde. Mit dem neuen CEO könnte nun zudem Ruhe in die Führungsetage einkehren. 

Bewertung 

Sehen wir uns den Fair Value-Chart an, dann ist die Aktie, in Bezug auf Gewinn und Dividende, leicht unterbewertet. Und wenn wir die Aktie mit der Peer-Group vergleichen, ist sogar eine erhebliche Unterbewertung feststellbar. Diese resultiert natürlich aus den Problemen, welche das Unternehmen in den letzten Jahren hatte.

Doch von Zeit zu Zeit  müssen sich Unternehmen neu erfinden, um im Markt zu bleiben, und während dieses Prozesses können sich das Geschäft und der Aktienkurs oft schlechter entwickeln als erwartet. Dabei dauert eine gewisse Zeit, bis die Umstrukturierungen Früchte tragen.

Manche Unternehmen aus der Branche wie Nestlé haben kaum je etwas falsch gemacht. Reckitt hingegen hat sich einige Ausrutscher geleistet und wurde daraufhin bestraft. Der Aktienkurs wird aktuell mit einem Abschlag gegenüber der Vergleichsgruppe von gut 10 % gehandelt. Auch die Dividendenrendite liegt um 10 % höher als bei der Vergleichsgruppe. Zeigt sich in den nächsten Quartalen, dass das Wachstum weitergeht, dann dürfte sich der Abschlag zur Peer-Group rasch verringern. 

Wachstum 

Im Vergleich zu Wettbewerbern wie Kimberly-Clark, Clorox oder P&G bildet die Aktie das Schlusslicht, und das mit einigem Abstand. Doch was mir gefällt ist die Tatsache, dass im letzten Quartal in mehr als der Hälfte der Kernkategorien wie Reinigungsprodukte der Marktanteil ausgebaut werden konnte. Laut Prognose wird man auch im Bereich der Babynahrung  für das laufende Jahr mit einem Plus von 3 bis 5 % wachsen. 

Aktuell ist man dabei, die Produkte noch stärker von Kundenseite her zu denken und innovative neue Produkte zu entwickeln. P&G hat zum Beispiel ein trockenes Shampoo und eine pulverige Seife entwickelt. Das fehlende Wasser reduziert das Gewicht. Verpackungsmaterial kann eingespart werden. Auch bei P&G dümpelte der Kurs viele Jahre vor sich hin, bis die Aktie dann im Jahr 2018 zum Kurssprint ansetzte. Ähnlich kann es bei Reckitt geschehen. Es muss nicht unbedingt mit der gleichen Sprungkraft erfolgen. Potenzial ist aber vorhanden. 

Der E-Commerce-Umsatz wächst aktuell weitaus stärker als bei der Konkurrenz. So betrug das Wachstum im letzten Jahr 14 % und macht jetzt 13 % des Konzernumsatzes aus. Die Wiedereröffnung in China muss sich zudem erst noch vollständig in der Unternehmensleistung niederschlagen, was dazu beiträgt, dass die Prognosen des Managements  sich als zu konservativ erweisen könnten. Zu beachten ist allerdings, dass eine weiter hohe Inflation dem Unternehmen Probleme bereiten könnte. Obwohl das Unternehmen die Preise in der gegenwärtigen Inflationsphase erfolgreich erhöht hat, kann dies nicht unbegrenzt geschehen. Irgendwann werden sich die Verbraucher weigern, mehr zu zahlen. Das Unternehmen weist seine Gewinne zudem in GBP aus, erwirtschaftet aber nur etwa ein Drittel seiner Gewinne im Vereinigten Königreich. Das schwächere Pfund hat sich im letzten Jahr als angenehmer Rückenwind für die Erträge erwiesen. Sollte das Pfund stärker werden, wird sich dieser Rückenwind umkehren.

Chartanalyse

Zwischen dem Jahr 2000 und 2015 konnte die Aktie von Reckitt um mehr als 1000 % zulegen. Seither geht nichts mehr. Letztlich befindet sich die Aktie auf dem selben Niveau wie von vor acht Jahren. Allerdings muss das nicht so bleiben, wenn die Umstrukturierung Früchte trägt und das Wachstum wieder anzieht. Charttechnisch könnte die Konsolidierung beendet werden, wenn die Marke von 80 Euro fällt. Ein Einstieg bietet sich dann, meines Erachtens, sowohl für kurz- als auch langfristige Anleger an. 

 

Für und Wider

Zum Schluss sehen wir uns noch an was für und gegen das Unternehmen spricht.

Also was spricht dafür?

? Wachstum zieht in den letzten Quartalen an

? Enorme Markenreichweite 

? Dividendenaristokrat

? Aktie attraktiv bewertet

? Neuer CEO

? Starkes E-Commerce-Wachstum

Und was spricht dagegen?

⚡️Der Dividenden-Score ist mit 9 von 15 Punkten mittelmäßig

⚡️Chart befindet sich in einer längerfristigen Konsolidierung 

⚡️Stärker werdendes Pfund könnte Gewinne beeinträchtigen

⚡️Starker Wettbewerb

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Ich wünsche euch einen erfolgreichen Handelstag.

Bis bald

Andreas Haslinger

Verwendete Tools:

TraderFox Trading-Desk: https://www.traderfox.de

TraderFox Paper: https://paper.traderfox.com

Haftungsausschluss: Dieses Format dient ausschliesslich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.

Aufklärung über mögliche Interessenkonflikte:

Wenn TraderFox-Redakteure gehebelte Trades eingehen, wählen sie in der Regel ausschließlich Produkte von TraderFox-Partner-Emittenten. Diese sind derzeit: City, Goldman Sachs, HVB, DZ Bank, Morgan Stanley und UBS.

TraderFox-Redakteure klären im Artikel über Eigenpositionen auf. Wenn ein anderer Redakteur an der Erstellung des Artikels mitgewirkt oder davon gewusst hat, wird dieser namentlich gennant und es findet ebenfalls eine Aufklärung über Eigenpositionen statt.

Eigenpositionen:

Verantwortlicher Redakteur Andreas Haslinger: Keine

Reckitt Benckiser Group PLC 58,190 € +0,26 %
Bildherkunft: Adobe Stock

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