Tesla All-Hands 2025: Elon Musk entwirft eine Zukunft voller Roboter, KI und nachhaltigem Überfluss
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Während sich Tesla inmitten eines erheblichen Börsenrückgangs und wachsender Kritik an CEO Elon Musk befindet, setzte das Unternehmen ein klares Zeichen: In einem öffentlich übertragenen All-Hands-Meeting, das live auf der Plattform X (ehemals Twitter) stattfand, sprach Musk über seine Vision für Tesla – eine Mischung aus revolutionären Technologien, ambitionierten Produktionszielen und einem Hauch Größenwahn. Es war ein Auftritt, wie man ihn von Musk kennt: technisch visionär, philosophisch aufgeladen und provokant.
Produktion auf Rekordniveau – und weit darüber hinaus
Musk eröffnete das Treffen mit einem Rückblick auf Teslas Produktionsleistung. Weltweit hat das Unternehmen über sieben Millionen Fahrzeuge gebaut, ein Meilenstein, auf den Musk stolz verwies. Doch für ihn ist das nur der Anfang. Bereits im kommenden Jahr will Tesla die Marke von zehn Millionen produzierten Fahrzeugen überschreiten. Trotz der momentanen Herausforderungen, die er als "ein bisschen stürmisches Wetter" bezeichnete, bleibt für ihn klar: Die Zukunft sei "hell und aufregend".
Fokus auf Autonomie und Robotik
Ein zentraler Bestandteil der Präsentation war die Weiterentwicklung autonomer Fahrzeuge. Musk bekräftigte, dass fast die gesamte Tesla-Flotte – die 2026 über zehn Millionen Fahrzeuge zählen soll – durch ein Software-Update autonomiefähig sei. Ein selbstfahrender Tesla, so Musk, könne fünf- bis zehnmal so nützlich sein wie ein herkömmliches Auto. Das große Ziel: Per Update aus einer bestehenden Flotte von zehn Mio. Fahrzeugen quasi über Nacht den Nutzen von 50 bis 100 Mio. Fahrzeugen zu schaffen. Die Zukunft sei eindeutig autonom, so Musk – und Tesla bereit, sie zu gestalten.
Optimus: Der Roboter, der alles verändern soll
Besonders viel Raum nahm Teslas humanoider Roboter Optimus ein. Derzeit läuft die Produktion der ersten Einheiten in Fremont, mit dem Ziel, noch 2025 rund 5.000 Roboter zu bauen. Für 2026 sind 50.000 geplant, langfristig spricht Musk sogar von hundert Millionen Einheiten pro Jahr. Optimus soll in vielen Bereichen eingesetzt werden – zunächst in Teslas eigenen Fabriken, später weltweit. Musk bezeichnete den Roboter als das "fortschrittlichste humanoide System der Erde" mit einem "echten Gehirn" und kündigte an, dass Tesla als einziges Unternehmen in der Lage sei, intelligente Roboter in industriellem Maßstab zu fertigen. In seinen Worten wird Optimus "das größte Produkt aller Zeiten" – zehnmal größer als alles, was die Menschheit bisher geschaffen habe.
Künstliche Intelligenz und Supercomputer im Einsatz
Im Hintergrund all dieser Entwicklungen steht Teslas eigene KI-Infrastruktur. Mit über 50.000 aktiven GPUs – bald 100.000 – gehört Teslas Cortex-Cluster zu den größten KI-Rechenzentren der Welt. Zudem läuft das hauseigene Dojo-System, das bereits bis zu zehn Prozent der Trainingslast übernimmt. Die nächste Generation, Dojo 2, soll zehnmal leistungsfähiger sein. Für Musk ist klar: Wenn es einen Durchbruch in der realweltbezogenen KI geben wird, dann wahrscheinlich bei Tesla.
Energiegeschäft als zweites Standbein
Neben Fahrzeugen und Robotik entwickelt sich Teslas Energiesparte zunehmend zum Rückgrat des Unternehmens. Die Megapack- und Powerwall-Produkte tragen zur Netzstabilisierung und dezentralen Energieversorgung bei. Musk sieht hier einen langfristigen Trend: Über 90 Prozent der globalen Stromversorgung könnten künftig aus einer Kombination von Solarenergie und Batterien stammen. Auch im Bereich der Zellfertigung meldete Musk Fortschritte – Tesla produziere derzeit die effizienteste Batteriezelle der Welt mit den niedrigsten Kosten pro Kilowattstunde.
Kritik, Selbstironie und Zuversicht
Musk ging auch auf die jüngsten Turbulenzen ein – von brennenden Teslas in den Nachrichten bis hin zu Vandalismus in Folge seiner Nähe zur Trump-Administration. Dabei zeigte er sich gewohnt selbstironisch: "Wenn du unser Produkt nicht magst, musst du es nicht gleich anzünden – das ist verrückt." Zugleich rief er dazu auf, Vertrauen zu behalten: "Was ich sagen will: Haltet eure Aktien." Trotz der Rückschläge bleibe Tesla das innovativste Unternehmen in der Branche.
Vision für eine Welt des Überflusses
Am Ende formulierte Musk eine übergeordnete Vision, die sich in einer möglichen Neuauflage des "Master Plan 4" widerspiegeln könnte: Es gehe nicht nur um Technologie, sondern um "nachhaltigen Überfluss für alle". Ob durch selbstfahrende Autos, humanoide Roboter oder neue Energieinfrastrukturen – Musk will eine Welt schaffen, in der Wohlstand nicht länger an Produktionsgrenzen scheitert. Es sei eine große Vision, vielleicht auch eine riskante, doch für ihn ist klar: Tesla steht an der Schwelle einer neuen Ära.
Fazit: Größenwahn mit System
Das Tesla All-Hands 2025 war mehr als nur ein Status-Update – es war eine Show, eine Strategiekonferenz und ein Manifest zugleich. Elon Musk bleibt ein CEO, der provoziert, polarisiert, aber vor allem inspiriert. Während Investoren über Zahlen debattieren, schreibt Tesla weiter an seiner Zukunft. Und wenn es nach Musk geht, wird sie größer, schneller und technischer, als wir es uns heute vorstellen können.
"Eines ist sicher", schloss Musk: "Die Zukunft wird sehr interessant."