Auf diese 4 Technologie-Aktien sollten Trader nach den starken Quartalszahlen achten
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Liebe Leser,
für Tech-Aktien war das Börsenjahr 2022 bislang alles andere als erfolgreich. Mit Netflix, Meta und PayPal kamen in dieser Quartalssaison bereits einige der größten Tech-Unternehmen unter die Räder. Doch neben den großen Enttäuschungen gab es auch Aktien, die besser als erwartete Zahlen präsentierten und somit den Abwärtstrend – zumindest vorerst – überwinden und relative Stärke aufbauen.
Im aktuellen Marktumfeld lassen sich für Trendfolge-Trader noch wenige Set-Ups finden, die ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis aufweisen. Aufgrund der hohen Volatilität und der geringen Trendstärke des Gesamtmarktes sollten Trader die Zwischenzeit nutzen, um Aktien mit spannenden Pivotal Points zu analysieren und die Watchlist aktuell zu halten.
Die Quartalssaison eignet sich für Trader, um die stärksten Aktien zu identifizieren, die das Zeug haben, den nächsten Bullenzyklus anzuführen. Aktien mit Pivotal Points und Gap Ups sind für Trader und Anleger interessant, da der Kursanstieg einen Hinweis auf zu pessimistische Konsenserwartungen liefert. Übertreffen die Zahlen des Managements die Marktprognosen, kann dies auf mittel- bis langfristige Sicht eine Neubewertung für eine Aktie auslösen.
Um auf Aktien aufmerksam zu werden, die mit ihren Quartalszahlen positiv überrascht haben, nutzen wir den TraderFox Trading-Desk. Wir haben nach Aktien gesucht, die ihren letzten Bericht innerhalb der letzten 5 Tage veröffentlicht haben und den allgemeinen Markt innerhalb der letzten 3 Tage deutlich outperformt haben.
Aktien mit positiven Reaktionen auf die Quartalsberichte
Tipp: Um euch auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen vorzubereiten, nutzt ihr am besten den Earnings-Kalender im TraderFox Trading-Desk auf https://desk.traderfox.com.
Earnings-Kalender im TraderFox Trading-Desk
Letzte Woche haben wir bereits auf die auffällige Stärke einiger Aktien in den Bereichen Cloud-Software und Internet-Infrastruktur (Artikel hier) sowie Verpackungen und Kreditwesen (Artikel hier) hingewiesen.
In diesem Artikel gehen wir auf weitere Tech-Unternehmen ein, die vergangene Woche Zahlen präsentiert haben und jetzt relative Stärke zeigen.
Cloud-Software überzeugt weiter mit guten Ergebnissen
Bereits in der vergangenen Woche sind wir auf einige positive Überraschungen im Software-Sektor eingegangen. Neben ServiceNow konnten auch Fair Isaac, Atlassian und Mitek Systems mit ihren Quartalsberichten für positive Impulse im Chartbild sorgen.
Eine weitere Cloud-Software-Aktie, die nach den Zahlen relative Stärke zeigt, ist das deutsche Unternehmen TeamViewer (ISIN: DE000A2YN900). Die Firma besitzt eine breit diversifizierte Softwarepalette mit unterschiedlichen Remote-Anwendungen, die auf über 2,5 Mrd. Geräten auf der ganzen Welt installiert sind. TeamViewer ging 2019 an die Börse, stieg rasch um über 100% an, ehe der Kurs seit Mitte 2020 um über 80% einbrach. Ursache der massiven Korrektur war unter anderem Kritik an der Strategie des CEO Oliver Steil.
Die Zahlen von TeamViewer selbst waren wenig überraschend, da bereits zuvor durch das Management ein konkreter Ausblick auf den zu erwartenden Umsatz und Gewinn gegeben wurde. Positiv kam allerdings das hohe Aktienrückkaufprogramm an. Zukünftig dürfte TeamViewer zudem weiter von den Trends zu Industrie 4.0, Augmented Reality und einer steigenden Nachfrage nach Remote-Work-Lösungen profitieren. So soll der Umsatz in 2022 um bis zu 16% steigen. Die günstige Bewertung öffnet der Aktie Raum für weitere Kursanstiege.
TeamViewer scheint einen Boden zu bilden und könnte den Aufwärtstrend wiederaufnehmen
Finanz- und Zahlungssektor zeigt Stärke – trotz PayPal-Enttäuschung
Ein weiteres Software-Unternehmen mit starken Ergebnissen ist Bill.com (ISIN: US0900431000). Mit seinen cloudbasierten Softwarelösungen richtet sich Bill.com an kleine und mittlere Unternehmen. Die Software wird für Back-Office-Finanzoperationen genutzt, um Rechnungen zu bearbeiten, Zahlungen zu senden und zu empfangen und die eigenen Buchhaltungssysteme zu synchronisieren.
Bill.com bricht den Abwärtstrend und erobert die 50- und 200-Tage-Linien zurück
Bill.com profitiert von dem steigenden Transaktions- und Zahlungsvolumen. Bereits letzte Woche haben wir auf das auffallend starke Bild der US-Kreditkartenanbieter VISA, Mastercard und American Express nach guten Quartalszahlen hingewiesen. Alle drei Unternehmen legten nach ihren Veröffentlichungen kräftig zu und machten mit hohen Wachstumsraten von rund 20% bis 30% Hoffnung auf mehr.
Internet-Content und Digitale Werbung zeigen gemischtes Bild
Im Bereich Digitale Werbung und Social Media gab es mit Meta Platforms vergangene Woche eine der größten Enttäuschungen der Börsengeschichte. Noch nie gab es einen so großen Börsenverlust von über 220 Mrd. USD vernichteter Marktkapitalisierung an nur einem Tag. Ursache war unter anderem der schwache Ausblick für das Werbegeschäft. Infolge von Kosteninflation und gestörten Lieferketten wird für viele Unternehmen ein sinkendes Werbebudget erwartet, was auf das Geschäft mit digitaler Werbung schlägt.
Umso überraschender waren die Zahlen des Social-Media-Unternehmens Snap (ISIN: US83304A1060) nur einen Tag nach dem Meta-Desaster. Der Instant-Messaging-Dienst SnapChat gilt als einer der größten Konkurrenten von Facebook, WhatsApp, Instagram und Co. Im abgelaufenen Quartal konnte das Unternehmen erstmals einen positiven Gewinn erzielen und gab sich optimistisch für das Geschäftsjahr 2022.
Auch die Google-Mutter Alphabet (ISIN: US02079K3059) konnte nach den neuen Quartalszahlen auf ein neues Allzeithoch springen. Der Gewinn übertrag die Schätzungen um satte 13%; und auch der Umsatz lag rund 5% über den Erwartungen. Ein Großteil des Erfolgs ist auf Werbeeinnahmen zurückzuführen, allen voran aus Suche, YouTube-Anzeigen und Google-Netzwerkanzeigen.
Neben den starken Quartalszahlen sorgte zudem die Ankündigung eines Aktiensplits von 20:1 für Optimismus bei Alphabet-Anlegern. Außerdem bietet Alphabet mit KI und dem autonomen Fahren weitere Felder, die zukünftig für starkes Wachstum sorgen könnten. Nach dem Sprung auf ein neues Allzeithoch gab die Aktie von Alphabet allerdings schnell wieder einen Teil der Kursgewinne ab und verpasste vorerst die Fortsetzung der Rallye.
Nach dem Allzeithoch folgte bei Alphabet die Konsolidierung
Fazit: Im Tech-Markt wird weiter aussortiert
Mit zunehmender Dauer der Quartalssaison lassen sich immer mehr Trends und Muster erkennen, mit denen sich potentielle Leader für die kommenden Wochen und Monate identifizieren lassen. Während das Geschäft mit Cloud-Software überwiegend gut zu laufen scheint, zeigt sich in anderen Bereichen wie dem digitalen Zahlungsverkehr und Online-Werbung ein gemischtes Bild.
Als Trader kann es hilfreich sein, die fundamentalen Daten und Erkenntnisse für eine Vorauswahl zu nutzen und anschließend auf charttechnische Kaufsignale zu warten. Im aktuellen Marktumfeld sind diese allerdings noch Mangelware.
Tipp: Um Aktien zu finden, die Trader aktuell auf dem Schirm haben sollten, stellt TraderFox jede Woche die spannendsten Anlagetrends im Trading-Desk unter der Ruprik "Im Rampenlicht" zusammen. Um die Kurslisten zu öffnen, müsst ihr den Trading-Desk auf traderfox.com öffnen und oben links das Symbol mit der Rakete anklicken.
Ich wünsche euch für euer Handeln an den Kapitalmärkten viel Erfolg!
Bis zum nächsten Mal
Jonas Hofmann
Verwendete Tools:
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