Nio hat eine bedeutende Investition in Höhe von 3,3 Mrd. Yuan (ca. 450 Mio. USD) von strategischen, staatsnahen Investoren wie dem Hefei Jianheng New Energy Automobile Investment Fund, Anhui Provincial Emerging Industry Investment Co., Ltd. und CS Capital erhalten. Zusätzlich hat Nio selbst 10 Mrd. Yuan (ca. 1,37 Mrd. USD) in neu ausgegebene Aktien seiner Tochtergesellschaft Nio China investiert. Diese Finanzierungsrunde gibt Nio die Möglichkeit, bis Ende 2025 weitere 20 Mrd. Yuan (ca. 2,74 Mrd. USD) zu investieren, um seine Beteiligung an Nio China auszubauen.

Ein zentraler Schritt für Nio ist die Expansion in den Massenmarkt mit der Einführung der Submarke Onvo, die auf erschwinglichere Elektrofahrzeuge abzielt. Das erste Modell, der Onvo L60, wurde im September 2024 vorgestellt und tritt direkt gegen das Tesla Model Y an. Nio plant, die Produktionskapazität des L60 bis März 2025 auf 20.000 Einheiten zu steigern.

Ein weiteres wichtiges Element von Nios Strategie ist der Ausbau der Lade- und Batteriewechselinfrastruktur. In Kooperation mit Sinopec, einem der größten chinesischen Ölkonzerne, wurden bereits 279 Ladestationen und Batteriewechselstationen gebaut. Diese Infrastruktur verbessert den Komfort für Nio-Kunden und hebt das Unternehmen durch die Möglichkeit des schnellen Batteriewechsels von der Konkurrenz ab.

Analysten, darunter Morgan Stanley, sehen diese Schritte positiv. Die Maßnahmen könnten Nios finanzielle Lage stabilisieren und den kurzfristigen Cashflow verbessern. Analyst Tim Hsiao betont das Potenzial des Onvo L60, das durch seine Preisgestaltung und Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Tesla den Absatz von Nio stark steigern könnte. Hsiao sieht zudem Spielraum für positive Überraschungen, da die aktuellen Produktionsziele konservativ angesetzt wurden.