Oklo baut Nettoverluste 2024 deutlich aus! Stromabnahmeverträge erreichen 14 GW und Kraftwerksangebot auf 75 MW erweitert!
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Das Kernenergie-Start-up Unternehmen Oklo (OKLO) hat am Montag, den 24. März 2025 im nachbörslichen Handel seinen Abschlussbericht für das Geschäftsjahr 2024 in Form eines Aktionärsbriefs an seine Investoren veröffentlicht. Die Aktie brach um mehr als 8 % auf 28,42 USD ein, nachdem man einen wachsenden Jahresverlust gemeldet hat und auch in der Zukunft mit deutlichen finanziellen Verlusten rechnet.
Oklo ist ein aufstrebendes Unternehmen in der Nuklearindustrie
CEO Jacob DeWitte gründete Oklo 2013 gemeinsam mit seiner MIT-Absolventin Caroline Cochran, die als Chief Operating Officer fungiert, mit der Vision, dass Kernenergie eine wichtige Rolle bei der Deckung des weltweit wachsenden Energiebedarfs spielen muss. Das Unternehmen ging im Mai 2024 an die Börse, nachdem es mit einer Zweckgesellschaft unter der Leitung von OpenAI-CEO Sam Altman fusioniert war, der weiterhin im Vorstand von Oklo sitzt. Das Unternehmen entwickelt Kernspaltungskraftwerke zur Bereitstellung sauberer, zuverlässiger und kostengünstiger Energie in großem Maßstab und expandiert in den Radioisotopenmarkt. Oklo ist ein Vorreiter im Recycling von Kernbrennstoffen, um Atommüll in eine nachhaltige, heimische Energieversorgung umzuwandeln. Oklo erhielt als erstes Unternehmen vom US-Energieministerium eine Standortgenehmigung für ein kommerzielles Kernspaltungskraftwerk, wird vom Idaho National Laboratory mit Brennstoff beliefert und reichte den ersten kombinierten Lizenzantrag für einen modernen Reaktor bei der US-Atomaufsichtsbehörde ein. Das Unternehmen versorgt Rechenzentren, Fabriken, Industrieanlagen, Verteidigungseinrichtungen und Gemeinden rund um die Uhr mit sauberer Energie und bietet Wärme und Strom über Stromabnahmeverträge an.
Nettoverlust erhöht sich deutlich auf 73,6 Mio. USD im Jahr 2024
Oklo verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 einen Nettoverlust in Höhe von 73,6 Mio. USD, der sich aus einem Betriebsverlust von 52,8 Mio. USD für Forschung und Entwicklung und allgemeine administrative Tätigkeiten, 27,9 Mio. USD an Marktwertaufschlägen auf SAFE-Notes und einem Steueraufwand von 0,7 Mio. USD zusammensetzt, denen Zinserträge in Höhe von 7,7 Mio. USD gegenüberstehen. Damit hat man die Verluste aus dem Jahr 2023 von 32,2 Mio. USD deutlich ausgebaut. Das umsatzlose Unternehmen meldete einen Nettoverlust pro Aktie von 74 Cent, deutlich mehr als der Verlust in Höhe von 47 Cent pro Aktie im Jahr 2023.
"Wir sind ein junges Unternehmen mit einer Geschichte finanzieller Verluste und erwarten erhebliche Kosten und anhaltende finanzielle Verluste.", schrieb das Unternehmen in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC.
14 GW an Stromabnahmeverträge und Kraftwerksangebot auf 75 MW erweitert
Oklo konnte in diesem Jahr bereits einige Meilensteine erreichen. Insgesamt stieg das Kundeninteresse an seinen Stromverträgen auf knapp 14 GW und man konnte mit Switch seinen größten Stromvertrag über 12 GW Leistung unterzeichnen. Equinix, Prometheus Hyperscale und Diamondback Energy haben ebenfalls Absichtserklärungen unterzeichnet. Die erfolgreiche Übernahme von Atomic Alchemy soll die Radioisotopenproduktion beschleunigen. Man hat sein Kraftwerksangebot auf 75 MW erweitert und eine Partnerschaft mit RPower für eine Gas-zu-Kernkraft-Strategie geschlossen. Mit der Lightbridge Corporation wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die gemeinsame Brennstoffherstellung und die Zusammenarbeit beim fortschrittlichen Recycling von Kernbrennstoffen zu prüfen. Mit der möglichen Standortgenehmigung durch das US-Energieministerium und gesicherten Brennstoff ist Oklo auf bestem Weg bis Ende 2027 einen kommerziellen Strom durch sein erstes Aurora-Kraftwerk zu liefern.
Oklo arbeitet mit der US-Atomaufsichtsbehörde NRC zusammen
Laut einer Pressemitteilung beginnt die NRC Ende März 2025 mit einer Vorantragsreifeprüfung von Oklo. Diese Prüfung befasst sich speziell mit den Inhalten der ersten Phase von Oklos COLA-Antrag, die Informationen zu den Standort- und Umweltaspekten des Antrags enthält. Oklo hatte bereits eine Vereinbarung mit dem Idaho National Laboratory unterzeichnet, die Standortuntersuchungen wie Bohrungen und Bodenproben vorsieht. Die endgültige Lizenz ermöglicht Oklo den Bau und Betrieb seines ersten Aurora-Kraftwerks im Idaho National Laboratory, deren erzeugte Energie über Stromabnahmeverträge an Kunden verkauft werden soll.
"Wir machen weiterhin Fortschritte bei der Erlangung kommerzieller Lizenzen für Nukleartechnologien der nächsten Generation.", sagte Jacob DeWitte, Mitgründer und CEO von Oklo.
Ernennung zweier neuer Vorstandmitglieder
Nachdem Chris Wright als neuer US-Energieminister aus dem Unternehmen ausscheidet, ruft Oklo Daniel Poneman und Michael Thompson in den Vorstand. Beide besitzen jahrzehntelange Erfahrung in den Bereichen Nukleartechnologie und Technologiefinanzierung. Poneman war von 2009 bis 2014 stellvertretender Energieminister und von 2015 bis 2023 Präsident und CEO der Centrus Energy Corp. Thompson ist seit 2017 CEO und geschäftsführender Gesellschafter von Reinvent Capital, einer technologieorientierten Investmentfirma.